Objekt/Skulptur aus Eiche, ca. 120 x 50 x 50 cm ; Technik- Motorsäge

 

 

 

Zwei grob bearbeitete, rauhe, die Materialität des Holzes deutlich aufzeigende Stränge aus einem einzigen Stück Holz

 

gearbeitet winden sich umeinander und ineinander. Sie versinnbildlichen zwei gegenläufige Fasern eines Stacheldrahtes. Dem

 

eigentlichen Material des Drahtes enthoben und in ein neues Medium, nämlich das des organischen Holzes transformiert,

 

stellen sie unser Sehen und unser Verständnis in Frage. Stacheldraht ist inhaltlich aufgeladen mit der Symbolik von

 

Eingrenzungen und Ausgrenzungen. Hier jedoch generiert sich aus dem Detail des Drahtgewindes ein neues plastisches

 

Objekt, welches über seine Herkunft hinausweist und neue Assoziationsräume eröffnet. Themen wie Flucht und

 

Grenzüberschreitung erfahren damit eine neue, eine andere bildliche Metaphorik. Im besten Fall wird dem Betrachter so ein

 

neues und unbefangenes Herangehen an eine durch mediale Bilder abgenutzte Thematik ermöglicht.

 

 

 

 

 

 

 

Text: Anne Simone Krüger, Kunsthistorikerin M.A.